Hobby Jagd – der neue Luxus zur Natur!
Der Jagdschein und damit das grüne Abitur ist im Kommen. Hobby-Jäger zu sein, stellt eine Möglichkeit dar, eine rustikale Auszeit in der Natur von dem gepflegten Alltag zu nehmen. In Zeiten, in denen alles so künstlich, kontrolliert und digital erscheint, ist dies eine willkommene Erholungspause von der Urbanität und Moderne. Darüber hinaus können sich die Jäger und Jägerinnen gewiss sein, dass sie sich in guter Gesellschaft befinden: Um sich im Rahmen von 100 Theoriestunden und zahlreicher Praxisstunden Wissen rund um Baum, Wildschwein und Naturschutz anzueignen, sind Zeit, Köpfchen und finanzielle Ressourcen gefragt.
Kein Lärm. Keine Abgase. Keine Mitmenschen. Die Einsamkeit des Waldes mit all seinen pflanzlichen und tierischen Bewohnern wird neu entdeckt. Hobbyjäger und Hobbyjägerinnen schätzen den elitären Charakter der Jagd, der nichts mit einem gedankenlosen Herumschießen zu tun hat. Vielmehr geht es darum, dem Schutz des Waldes und seiner Bewohner wie Reh, Hirsch und Wildschwein zu dienen. Darüber hinaus wird ein großes Augenmerk auf die Pflanzenkunde, die Waffenkunde und die Fleischhygiene gelegt. Damit ist der Wald kein wilder Abenteuerspielplatz, sondern ein Ort, an dem strenge und sinnvolle Regeln gelten.
Laut Deutschem Jagdverband (DJV) in Berlin schätzen die Jäger und Jägerinnen insbesondere das intensive Naturerlebnis, welches ihnen die Jagd ermöglicht. Dank des vorab umfangreich aufgebauten Hintergrundwissens schreiten sie beflissen und bedacht durch die Naturlandschaft, um diese zu pflegen und Ökosysteme zu bewahren. Die Artenvielfalt zu erhalten, sei für die Jäger und Jägerinnen ebenso wichtig wie die Prävention der Flora sowie Fauna vor Krankheiten. Somit fusionieren bei dem Hobby Jagd zahlreiche Kernkompetenzen, die die Jäger und Jägerinnen auch oft in ihrem Berufsleben als Selbständiger oder bei Großkonzernen zeigen müssen: Umsicht, Objektivität, Fachwissen, Empathie. Ein gewisses Maß an Disziplin ist ebenfalls gefragt: Bei warmer und kalter Witterung in einer kleinen Hütte zu sitzen und das Wild zu beobachten, erfordert Selbstdisziplin.
Ein willkommenes Nebenprodukt der Hobby-Jagd ist das Wildbret und damit das Fleisch jagdbarer, wildlebender Tiere. In der heutigen Zeit, in der sich im Supermarkt sogar Straußenfleisch kaufen lässt und in der Sojafleisch über die Theke geht, ist das selbstgeschossene Wild ein erlesenes Highlight. Von der eher spärlich eingerichteten Hütte und dem zugigen Hochplatz im Wald geht es dann zurück in den Luxus des Eigenheims, um die Beute im geräumigen Tiefkühler aufzubewahren. Das nächste Dinner mit Geschäftsfreunden oder der Familie kommt bestimmt. Es ist ein exklusives Vergnügen, auf dem vornehmen Porzellan eigenständig erlegtes Reh oder Wildschwein an Kartoffel-Mousseline zu einem exquisiten Rebsaft zu servieren. Wesentlich interessanter als die Netzwerkbörse beim Golfen, oder?